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    v.l. Dieter Landwehr (Warehouse Operations Manager), Lars Stefanowski (Leiter CDC) u. Olaf Koch (Operations Manager)

  • Adidas - Lars Stefanowski

    Lars Stefanowski (Leiter CDC)

vom 21. November 2012 Übersicht

Start im ersten Halbjahr 2013: Für adidas führen alle Wege in den Niedersachsenpark

Neuenkirchen-Vörden / Rieste. Das Gebäude ist nun komplett fertig. Zurzeit wird in der Distribution mit den Testläufen begonnen. Mit einem Invest von mehr als 100 Millionen Euro ist das Distributionszentrum im Niedersachsenpark das bisher größte Einzelinvest der Gruppe und gemessen am Durchsatz das größte Distributionszentrum weltweit: Bis 2015 sollen jährlich mehr als 100 Millionen Stücke das Zentrum durchlaufen. Die Förderbänder im neuen Zentrum haben eine Länge von acht Kilometern. Von der Menge des verbauten Stahls könnten zwei Eiffeltürme errichtet werden.

Die Eckdaten des Distributionszentrum sind eine Sammlung von ungeahnten Dimensionen: Mehr als 900000 Kartons und mehr als 95000 Paletten finden Platz in den Hochregalen. Über 35 Millionen Teile können gelagert werden, „aber wenn wir eines nicht machen wollen, dann ist es lagern", sagt Stefanowski. „Wir stellen die Ware nur einen Augenblick weg."

Der Warenfluss werde direkt nach der Produktion gesteuert, erklärt Stefanowski. Das, was täglich in Rieste in Containern angeliefert werde, sei bei der Ankunft „schon wieder verplant". In Spitzenzeiten sollen mehr als täglich 400000 Teile vom Paar Turnschuhe bis zur Sporttasche das Zentrum verlassen. Das Logistikzentrum in Rieste sei, „gemessen am Maßstab der Versandkapazität", weltweit das größte der adidas-Gruppe.

Mit den „Spitzenzeiten" rechnet Adidas erst 2015. „Wir steigern den Betrieb kontinuierlich", sagt Stefanowski. „Eine Anlage dieser Komplexität braucht einen gewissen Einlauf. Das geht nicht von null auf Hundert. " Länder und Vertriebskanäle werden nacheinander hinzugeschaltet. Aus Rieste werden der gesamte mittel- und westeuropäische Markt an Großhändlern und adidas-Shops bedient und der Online-Handel abgewickelt. Adidas- und Reebok-Produkte, die im Internet bestellt werden, werden im Niedersachsenpark auf die Reise geschickt – auch wenn sie nicht direkt beim Hersteller, sondern über den Online-Versandhandel geordert werden.

„Alle Wege führen nach Rieste", sagt Stefanowski. Zumindest für die adidas-Logistik – die Aufträge seien zurzeit in der Ausschreibung – gilt das. Wer auf sein Navigationssystem vertraut, um adidas zu erreichen, sucht die Hildesheimer Straße zurzeit noch vergeblich. „Wir hoffen auf das nächste Update", sagt der Leiter der Lagerlogistik, Dieter Landwehr, „aber man kann uns ja von Weitem sehen." Seit Kurzem prangt der fünf mal 38 Meter große Schriftzug am Gebäude nahe der Autobahn 1.

Äußerlich dominieren große Maßstäbe, innen müssen – bedingt durch den Internethandel – auch viele kleine Aufträge abgewickelt werden. Der Online-Absatz sei bislang kein Schwerpunkt, aber wachse sehr dynamisch, sagt Stefanowski. Das Logistikzentrum sei auf diese kleinen Aufträge ausgelegt. Vieles übernehme die Technik: Aufträge werden gebündelt, damit ein Produkt gleich in größerer Stückzahl zur Sortieranlage gebracht werde. Die Zulieferung von Paletten und Standardkartons erfolge vollautomatisch. In den Lagern arbeiteten keine Menschen, sondern Kräne, die mit zwei Metern pro Sekunde durch die Schluchten der Hochregale führen. Stefanowski nennt es ein „Produktivitätsspiel", später „möglichst effizient durch den Tag zu kommen".

Mehr als 100 Millionen Euro investiert adidas in Rieste, aber „es sind nicht das Gebäude und die Technik, die uns den Erfolg bringen, sondern die Mitarbeiter", betont Stefanowski. Vor allem beim Be- und Entladen sowie der Bearbeitung von Retouren und Kunden-Sonderwünschen sei menschlicher Einsatz gefragt. Dabei seien die Arbeitsplätze ergonomisch angelegt. „Die Mitarbeiter müssen nicht viel heben", erklärt Michael Stutzke, „Warehouse Operations Manager" in dem internationalen Konzern. Um sich körperlich zu verausgaben, richte der Konzern für die Mitarbeiter ein Fitnessstudio im Logistikzentrum ein. Ein freiwilliges Sportangebot gehöre zur Unternehmensphilosophie, sagt Personaler Björn Knabke. Der Fitnessraum ersetze dann das Beachvolleyballspielen am Alfsee, wo adidas bislang provisorisch sein Quartier aufgeschlagen hat. Das soll sich noch in diesem Jahr ändern. Die Büros im neuen Verwaltungsgebäude am Distributionszentrum könnten noch „vor Jahresende" bezogen werden, stellt Stefanowski in Aussicht.

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